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Wo kimmst jedsd nachad Du her?
 
Wenn Du eine dunklere Haut- oder Haarfarbe hast als der Durchschnitt der hier lebenden Menschen oder eine andere Form der Augen oder andere abweichende Merkmale wirst Du die Frage kennen, wo Du eigentlich herkommst. Gleiches ist zu erwarten, wenn Deine Sprache eine Färbung hat, die nicht exakt einem der bayrischen Dialekte entspricht. In diesem Fall entgehst Du der Frage nach der Herkunft nur, wenn Du etwas sprichst, das nach Hochdeutsch klingt, weil dann ja klar ist, dass Du a Preiß bist. Und der Bayer stellt keine unnötigen Fragen. 

Das Ganze ist keine bayrische Spezialität, auch in allen anderen Teilen Deutschlands wird das Ausmaß des Fremdseins durch die Frage nach dem Ursprung abgecheckt. Nur dass es außerhalb Bayerns nicht die einfache Möglichkeit der Schublade „Preiß“ gibt. 

Die Frage nach den „Wurzeln“ kann ein schöner Einstieg in ein Gespräch sein. Wenn Interesse an dem anderen und seiner Geschichte da ist und man gerne auch etwas von sich selbst erzählt. Manchmal sucht der Fragende auch nur nach einem Anknüpfungspunkt für einen unverbindlichen Smalltalk. Und manchmal braucht man nur die Info, um den anderen richtig einordnen zu können.

Wenn der Schwarze auf die Frage „Wo kimmst jetzt nachad Du her?“ antwortet „Aus Minga“ wird das den Frager nur kurz irritieren und er wird weiterforschen: „Und Deine Vorfahren?“ 
„Aus Afrika, so wia die Deinen aa.“ Dann protestiert der fragende Bayer vielleicht und sagt „Meine san aus Huglfing.“ „Mei Oida is aus Nigeria“ „Nachad bist Du a Deutsch-Nigerianer?“ „Des ko scho sei. Und Du bist a Deutsch-Huglfinger.“

Jeder kommt irgendwo her. Aber nicht jeder wird danach gefragt. Bei den einen ist wichtig, wo sie sind, bei den anderen, wo sie herkommen. Und irgendwann kommt der Tag, an dem wichtig sein wird, wo wir alle miteinander hingehen. Bis dahin wird sauber eingeteilt. In die, die da sind und die so tun, als wären sie schon immer da und kämen nirgendwoher. Nennen wir sie die Deutschen. Und die, die vielleicht hier geboren sind und einen deutschen Pass haben aber deren Herkunft noch irgendwo anders auf der Welt zu verorten ist. Die kriegen dann einen Doppelnamen – Deutsch-Türken, Deutsch-Russen, Deutsch-Tunesier. Und wenn einer von denen mal nicht so gut Fußball spielt, ist er nur doch der Türke.

Warum eigentlich nicht Deutsch-Franken wie Söder oder Deutsch-Sachsen oder eben Deutsch-Huglfinger? Und wieviel Deutsch-Neandertaler leben eigentlich unter uns? Und warum hocken die jetzt alle im Bundestag?
​
Übrigens reicht schon ein Name, der nicht wie Meier oder Huber klingt um gefragt zu werden. Ich weiß das, weil ich auch nicht Schmidt oder Müller heiße. 
Und wenn mich wer fragt, wo ich herkomme, fange ich an, Geschichten zu erzählen. Oder ich sag einfach „Vo dahoam.“

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© COPYRIGHT 2018 ARNO JAUERNIG.
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